Terherne (NL) - Berlin


So. 3.5.2015 Terherne - Driewegsluis

Pünktlich in Terherne weggekommen. Wetter bedeckt, trocken, 13 Grad, besser als vorausgesagt. Über Heerenveen zum kleinen Hafen an der Driewegsluis, 34 km, 5 Std. Fahrzeit. Mittagspause mit Spargel, Schinken und Kartoffeln, lecker. An der Driewegsluis hat uns dann passend zum Schleusen und Anlegen doch noch der Regen eingeholt. Insgesamt eine schöne und einfach zu fahrende Strecke. Brückenzeiten in und um Heerenveen 9:00 - 12:00, 13:00 –16:15, 17:15 – 19:00 Uhr. Driewegsluis und die zwei Brücken davor, durchgehend von 9:00 – 19:00 Uhr.

Mo. 4.5.2015 Driewegsluis - Meppel

8:45 Uhr losgefahren, Wetter bedeckt, viel Wind, soll aber besser werden. Schöne Fahrt durch die Kalenberger Gracht. Großes Lob an alle Brückenwärter, kaum kamen wir, und schon ging die Brücke auf. Nach 5:15 Stunden und 35 km fest in Meppel, vorletzter Platz im Sonnenschein vor der Meppellersluis.

Di.   5.5.2015 Meppel - Hoogeveen

Früh am Morgen 8:45 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und offenem Verdeck losgefahren. Wetterbericht sprach von Unwetter mit Regen, Hagel und Windstärke 6. Wider Erwarten sind auch am Befreiungstag in der Provinz Drenthe die Brücken und Schleusen in Betrieb.

12:00 Uhr, in letzter Minute in Echten fest- und Verdeck wieder zugemacht, bevor das Unwetter mit Regen, Hagel und starken Windböen über uns hinweggefegt ist. Zum Ausgleich gab es Peters berühmt berüchtigte Spaghetti Aglio e Olio.

Nach drei Schleusen, etlichen Brücken, 5 Motorstunden und 31 km, fest vor der Noordscheschutsluis in Hoogeveen im Dauerregen.

Mi.  6.5.2015 Meppel - Nieuw Amsterdam

Reichlich Frühstück und dann als erster in die Schleuse. Schöne Fahrt bei Sonne und viel achterlichem Wind. Auf der Verlengde Hoogeveensche Vaart bedient ein Brückenwärter mehrere Brücken, das heißt er fährt parallel mit dem Auto mit. Nach seiner letzten Brücke ruft er den nächsten Brückenwärter an, und meldet, dass da jemand kommt. Wir mussten vor allen Brücken noch nicht einmal Gas wegnehmen. Perfekt. Mittags gab es eine indische Reistafel, einfach so aus der Tüte gezaubert. Sehr lecker. Waren dann doch schon recht früh, nach nur 3,5 Fahrstunden und 23,2 km in Nieuw Amsterdam.

Do.  7.5.2015 Nieuw Amsterdam - Emmer Compascuum

Nachdem es fast die ganze Nacht geregnet hat, konnten wir morgens 9:15 Uhr bei Sonnenschein losfahren. Der Liegeplatz in Nieuw Amsterdam ist genau vor einem Einkaufszentrum, bietet also die optimale Möglichkeit nachzubunkern. Mittagspause im Veenpark, mit selbst gekochter orientalischer Hackpfanne und Mousse au Chocolat mit Erdbeeren als Nachtisch. Nachmittags fest in Emmer Compascuum nach 4,2 Std. Fahrt und 25 km. Haben dann den Nachmittag im prallen Sonnenschein mit kleineren Reparaturen verbracht. Echte Männerbeschäftigung.

Fr.   8.5.2015 Emmer Compascuum - Haren

Kurz vor 9:00 Uhr kommt der Brückenwärter persönlich vorbei und sagt: „Los jetzt“ und dann muss man los. Direkt nach der Einfahrt in den Haren-Rütenbrocker Kanal ist eine Tankstelle mit kleinem Anlegesteg und Autotankstellenpreisen. Haben Wasser und Diesel voll getankt. Die Fahrt durch den Kanal ist völlig unproblematisch, ferngesteuert und Video überwacht. Wenn das alte Zollhaus nicht wäre würde man den Grenzübergang nicht merken. Die Mittagspause der Brückenwärter in Haren von 13 – 14 Uhr haben wir auch genutzt um ein köstliches Kvurma zu verspeisen. An der letzten Schleuse in Haren muss man 5 € für die Kanalfahrt bezahlen. Nach nur 3,8 Motorstunden und 19 km um 14:30 Uhr im Hafen vom Haren festgemacht.

Sa.  9.5.2015 Haren - Lingen

Den schönen Hafen mit den sehr gepflegten Duschen und Toiletten pünktlich um 9:00 Uhr verlassen. Die Kanäle sind jetzt breiter, die Brücken höher und die Schleusen um Faktoren größer. In der zweiten Schleuse passierte es dann, Bugstrahlruder betätigt, Motor läuft, aber keine Reaktion des Schiffes. Propeller lose? Propeller weg? Zahnriemen kaputt? Muss das Schiff aus dem Wasser? Oder kann ein Taucher das reparieren? So ein Mist! Trotzdem sicher (?direkt neben dem Atomkraftwerk) in Hanekenfähr nach 5,5 Std. und 38 km angelegt. Eine Inspektion des Bugstrahlruders mit Hilfe des Beibootes und einem langen nackten Arm ergab: eine Plastiktüte hatte sich im Propeller verfangen; Erleichterung.

So. 10.5.2015 Lingen - Marina Recke

Heute war der Tag des Dortmund-Ems Kanals, sechs Schleusen und strahlender Sonnen-schein. Der Kanal präsentierte sich von seiner besten Seite. Die Schleusen sind 180 m lang und wir wurden immer alleine angehoben. Das ist schon ziemlich aufwendig für 11,40 m. Nachdem wir das „Nasse Dreieck“ passiert haben begann der Mittellandkanal bei km 0. Ab jetzt immer Richtung Osten. Nach weiteren 13 km Mittellandkanal anlegen in der Marina Recke (heute Grillfest „all you can eat“ für 12,90 €, lecker und schön gelegen). Insgesamt heute 7 Motorstunden und 48 km gefahren. Tagesrekord bis jetzt.

Mo. 11.5.2015 Marina Recke - Marina Bad Essen

Strahlender Sonnenschein und heute keine Schleusen auf dem Mittellandkanal. Wir empfanden die Fahrt als sehr ruhig und angenehm. Rechts und links vom Kanal stehen Bäume, und der Kanal ist breit genug für Sport- und Berufsschifffahrt. Nachmittags im neuen Hafen von Bad Essen, von Westen kommend direkt hinter dem Silo bei km 61, angelegt. Der Hafen ist immer noch im Bau. Die Steganlage ist fertig, es gibt Strom, Wasser, Toiletten und Duschen. Zum Ausgleich mussten wir keine Liegegebühr bezahlen nur 2 € für Strom und Wasser und 5 € für den Zugang zur Dusche. Auch heute sind wir wieder 7 Std. und 48 km sicher von unserem Motor vorwärts getrieben worden.

Di. 12.5.2015 Marina Bad Essen - Mindener Yachtclub

Nach einem lauen Sommerabend in der Bad Essener Altstadt (Kirchplatz) und einer Komfortdusche in dem neuen Designer Duschhaus der Marina Bad Essen sind wir 37 km bis zum Mindener Yachtclub gefahren. Ab und zu hat uns ein Lastschiff überholt, sonst war nichts los. Freundlicher Empfang im Yachtclub und schöner Liegeplatz, geschützt vor Westwind hinter hohen Bäumen. Dann ein spitzen Mittagessen, zubereitet von Rüdiger, eine Flasche spanischer Rotwein…, Erholung.

Mi. 13.5.2015 Mindener Yachtclub – Yachthafen Idensen

Morgens noch in den beheizten Duschräumen des Mindener Yachtclubs geplanscht und dann wieder raus auf den Mittellandkanal. Vorbei an der Porta Westfalica und über die Weser. Sonst war es eher langweilig. Ein Höhepunkt war wieder das Mittagessen. Verwandte aus der Gegend haben gestern frischen Spargel und Rhabarberkuchen gebracht. Lecker. Nachmittags nach 38 km fest im Yachthafen Idensen. Viel Platz, nette Gastwirtschaft. Heute ist Spare Ribs Tag.

Do. 14.5.2015  Yachthafen Idensen - Han. Motorbootclub

Vatertag, bedeckt, kalt. Rechts und links vom Mittellandkanal (MLK) Männergruppen mit Bier und Bollerwagen. Sind lange durch Industriegebiete von Hannover gefahren. Mittagspause bei km 161. Heute mit Spaghettini Calabrese und Panna Cotta als Nachtisch. Dann links ab in den Stichkanal Misburg zum Hannoverschern-Motorboot-Club e.V. Sehr idyllisch gelegen und wir sind sehr herzlich empfangen worden. Liegegebühr für uns mit Strom 15 €. Insgesamt 36 km auf dem MLK und 2 km im Stichkanal geschafft.

Fr. 15.5.2015 Hannoverscher-Motorboot-Club e.V. – Braunschweiger Motorboot-Club e.V.

Die kalte Sophie hat in der Nacht das Thermometer auf 2 Grad Außentemperatur fallen lassen. Gut das wir eine Heizung haben. Zum Ausgleich morgens strahlender Sonnenschein und direkt das Highlight des Tages, die Anderten Schleuse. Noch nie sind wir in eine Schleuse durch ein Tor gefahren. 14,7 m wurden wir, nach telf. Anmeldung, auf den höchsten Teil des Mittellandkanals gehoben. Ich hatte den Eindruck der MLK ist jetzt schmäler und die Brücken sind älter, manche nicht aus Stahl, sondern gemauert. Mittagspause in Peine, Penne mit roten Linsen und als Nachtisch rote Grütze mit Vanillesoße. Zwei Stunden später Einfahrt in den Braunschweiger Motorboot-Club e.V. (km 217,5), nachdem wir auf Knopfdruck das Einfahrsperrwehr abgesenkt haben. Nach 7 min. schließt das Wehr wieder automatisch und jegliche Wasserbewegung bleibt draußen. Wieder wurden wir sehr herzlich empfangen und mit den Gegebenheiten vertraut gemacht. Strecke heute 48 km.

Sa. 16.5.2015 Braunschweiger Motorboot-Club e.V.

Hafentag, Einkaufen im nahe gelegenen Watenbüttel, Crewwechsel, selbstgemachter Erdbeerkuchen, liegen hier sicher und geschützt.

So. 17.5.2015 Braunschweiger Motorboot-Club e.V. – Motorbootclub Wolfsburg

Weiter geht’s ein kleines Stück (30 km) Richtung Berlin. Durch die Sülfeld Schleuse bis nach VW City. Wir sind vom Hafen mit unseren „Vintage Klapprädern“ auf die Promenade der Autostadt gefahren und wurden dort sofort zum Problem (Originalton Security), weil wir uns erlaubt haben die Räder dort zu parken. Sind dann doch lieber zum Schloss und zum nahe gelegenen Rummelplatz weitergefahren.

Mo. 18.5.2015 Motorbootclub Wolfsburg – Sportboothafen Haldensleben

Schönes Wetter, geruhsame Kanalfahrt, 55 km mit 6,7 Motorstunden. Rekord. Mittagspause am Kleinfahrzeugeanleger in Calvörde. Penne mit Spargel, Zucchini, Paprika, Chorizo und Backpflaumen. Ungewohnt aber sehr lecker. Kurz vor Haldensleben ist eine Baustelle die nur abwechselnd einspurig befahren werden kann. Haldensleben bietet gute Möglichkeiten zum Einkaufen. Der Hafen ist ganz nett. Vorsicht bei der Einfahrt wenn große Schiffe in der Nähe sind.

Di. 19.5.2015 Sportboothafen Haldensleben - Parey

Am Morgen etwas nervös losgefahren. Schließlich musste das Wasserstraßenkreuz Magdeburg mit der Trogbrücke über die Elbe und der Schleuse Hohenwarthe (18,7m in die Tiefe) bewältigt werden. Aber, wir haben uns in beiden Fällen am Sportbootanleger angemeldet und eindeutige Instruktionen bekommen. Die Trogbrücke über die Elbe durften wir sofort befahren und in der Schleuse wurden wir nach einer kurzen Wartezeit (25 min), alleine nach unten befördert. Jetzt wissen wir auch endlich wie ein Schwimmpoller aussieht. Nach einer Mittagspause in Burg sind wir noch durch die Schleuse Zerben bis Parey an den östlich gelegenen Kanalanleger weitergefahren. Heute nach 51 km mal kein Jachthafen. 

Mi. 20.5.2015 Parey – Brandenburg an der Havel

Nach einer absolut stillen Nacht, kein Geräusch, kein Wind, keine Schiffe, geht es weiter auf dem doch recht langweiligen Elbe-Havel-Kanal. Einzige Abwechslung, die Schleuse Wusterwitz. Endlich, nach 380 km MLK hat die Kanalfahrt ein Ende und wir fahren über den Wendsee auf den Plauer See. Mittagpause am Gastanleger Kirchmöser West. Bandnudeln mit Lachs, Sahne und Kresse und weiteren Zutaten. Weiter über die schöne Brandenburger Niederhavel bis zum Anleger am Slawendorf vor der Jahrtausendbrücke. Eine zweite Anlegemöglichkeit befindet sich direkt rechts hinter dieser Brücke, „Die Werft“ mit Promenade, Restaurants und lange Sonne. Vielleicht beim nächsten Mal. Nach zweieinhalb Wochen ohne TV, sind wir ins Fontane Kino an der Brücke gegangen.

Do. 21.5.2015 Brandenburg an der Havel - Werder

Brandenburg begrüßt uns an diesem Morgen mit strahlendem Sonnenschein, was auch dazu führt, das sofort 7 Boote in die Schleuse wollen. Der Schleusenwärter hat netterweise die zweite Schleusenkammer freigegeben. Mittagspause in Ketzin. Dort muss man sogar 0,40 € pro Meter bezahlen, wenn man nur 1-2 Stunden bleiben will. Nach 654 km haben wir Werder erreicht. Das Ziel unserer Reise. Hier haben wir für den Sommer einen Liegeplatz bekommen, was näher zu Berlin nicht möglich und wenn, zu teuer war.

Nach knapp drei Wochen, 100 Motorstunden und 654 km ist das Ziel erreicht und das Schiff bekommt eine Ruhepause.

Insgesamt war das eine schöne Reise ohne besondere Schwierigkeiten.

Wöchentlich wechselnde Crewmitglieder belebten den Bootsalltag und haben alles gegeben. Herzlichen Dank dafür. Um einer Meuterei an Bord vorzubeugen, habe ich den alten Spruch: „Die Mannschaft muss satt und ausgeschlafen sein“. berücksichtigt. Deshalb mein Tipp, etwas planen und immer genug Proviant und Getränke an Bord haben. Natürlich auch Diesel und Wasser nicht vergessen. Nützlich ist es, die Öffnungs- und Betriebszeiten zu kennen und eventuelle Feiertage zu berücksichtigen.